Eine Person die bei dem Richter ist für den Hausverkauf bei einer Scheidung. Man sieht den Richter Hammer und wie der Richter der anderen Person etwas auf einem Papier zeigt

Hausverkauf bei Scheidung oder Trennung

Jedes Jahr trennen sich in Deutschland etwa 140.000 Paare. Neben den zahlreichen organisatorischen und emotionalen Aspekten steht oft auch die Vermögensaufteilung im Fokus. Häufig sind Immobilien noch nicht vollständig abbezahlt und beide Parteien können sich die Finanzierung des Eigenheims allein nicht leisten. In den meisten Fällen muss die Immobilie daher verkauft werden. In diesem Beitrag erfährst du mehr über den Hausverkauf bei der Scheidung oder bei einer Trennung!

Wem gehört die Immobilie nach der Scheidung?

Der vereinbarte Güterstand ist dabei entscheidend: Man unterscheidet normalerweise zwischen drei Güterständen und der Zugewinngemeinschaft. Letztere tritt automatisch in Kraft, wenn kein Ehevertrag mit einer Gütergemeinschaft oder Gütertrennung vereinbart wurde. Auch die Eigentumsform ist für die Beantwortung dieser Frage relevant. Dabei gibt es drei Formen: Alleineigentum, Miteigentum und Gesamthandseigentum.

Was sind die drei Eigentumsformen?

Beim Miteigentum teilen sich die Eheleute das Eigentum. Der Anteil wird im Grundbuch eingetragen und kann verschiedene Prozentanteile haben. Die Eigentumsquote liegt in der Regel bei 50/50. Die Aufteilung von Hypothek und Verkaufsgewinn erfolgt entsprechend der Eigentumsquote.

Beim Gesamthandseigentum gehört die Immobilie beiden Partnern zu gleichen Teilen, unabhängig von den individuellen Finanzierungsbeiträgen. Im Gegensatz zum Miteigentum gibt es keine Aufteilung der Eigentumsquote. Bei einer Scheidung erfolgt die Vermögensaufteilung oft gemäß einer Vereinbarung im Gesellschaftsvertrag.

Beim Alleineigentum gehört die Immobilie einem der beiden Ehepartner. Dabei ist entscheidend, ob das Vermögen während der Ehe, beispielsweise durch den Kauf, die Modernisierung oder den Ausbau der Immobilie, zugenommen hat.

Gibt es Alternativen zum Immobilienverkauf?

Wenn es Gründe gibt, die Immobilie nicht zu verkaufen, gibt es auch Alternativen. Eine Möglichkeit ist die Übertragung der Immobilie an einen der Ehepartner, der dann allein für die Hypothek verantwortlich ist. Dies erfordert jedoch die Zustimmung der Bank. Ein zusätzliches Gutachten kann den aktuellen Wert der Immobilie ermitteln und bestimmen, was dem anderen Partner ausgezahlt werden muss, abhängig vom Güterstand und der Eigentumsform.

Es ist auch möglich, dass die Immobilie nach der Scheidung beiden Partnern gehört, beide sich an den Kosten beteiligen und sich um sie kümmern. Oft wird sie dann als Anlageobjekt genutzt, wobei Mieteinnahmen und Verwaltungskosten geteilt werden.

Fazit

Der Hausverkauf nach einer Scheidung sind ein komplexes Thema, das sowohl emotionale als auch finanzielle Aspekte umfasst. Es gibt viele Möglichkeiten, mit einer Immobilie nach einer Scheidung umzugehen, und für jede Situation gibt es eine passende Lösung. Die verschiedenen Formen des Eigentums- und Güterrechts haben jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf die Immobilie und erfordern individuelle Lösungsansätze.

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