Zu sehen ist die Stadt Leipzig. Im Vordergrund befinden sich Wohnhäuser und im Hintergrund wichtige Sehenswürdigkeiten.

Wohnraummangel in Leipzig: Was sind die Ursachen?

In Leipzig gibt es eine wachsende Nachfrage nach Wohnraum. Das macht die Stadt auch sehr attraktiv für Investoren. Eine Trendwende ist in naher Zukunft nicht absehbar. Trotz der erhöhten Nachfrage sind die Mieten in Leipzig im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten wie München, Berlin oder Frankfurt noch sehr gut bezahlbar. Dieser Artikel hilft Ihnen, sich mit dem Thema Wohnraummangel auseinanderzusetzen, um bestens über die aktuelle Marktlage informiert zu sein.

Gründe für die Wohnungsknappheit

Verschiedene Auslöser haben zu dieser Situation beigetragen. Im Folgenden werden wir detaillierter auf die verschiedenen Faktoren eingehen, die den Wohnraum in Leipzig verknappen.

Leipzig ist beliebt

Als grüne Universitätsstadt, die noch ein vergleichsweise günstiges Mietpreisniveau aufweist, ist Leipzig für Zuzüge sehr beliebt. Keine andere deutsche Großstadt erfährt ein stärkeres Bevölkerungswachstum als Leipzig. Laut Angaben der Stadt stieg die Anzahl der Haushalte im Zeitraum von 2011 bis 2018 um gut 13%. Dies kann fast ausschließlich auf Zuzüge zurückgeführt werden. Da alle diese Haushalte auch ein Zuhause benötigen, erhöht dies die Nachfrage nach verfügbaren Wohnungen am Markt.

Am schnellsten wachsende Stadt Deutschlands

Durch Zuwanderung wurde Leipzig 2022 im Vergleich zum Vorjahr 14.820 Einwohner bevölkerungsreicher. Und an diesem Trend wird sich auf mittelfristige Sicht auch nichts ändern. Keine weitere deutsche Großstadt wächst so rasant wie Leipzig. Laut Prognosen des Statistischen Landesamts Sachsen werden in der sächsischen Landeshauptstadt 2040 etwa 665.000 Einwohner leben. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 11,3% in nur 20 Jahren, da Leipzig laut Statista im Jahr 2020 eine Bevölkerung von 597.493 Einwohnern hatte.

Leerstandsquote auf Tiefstand

Bisher konnte die starke Zunahme an Haushalten durch die Reserve an leerstehenden Immobilien aufgefangen werden. Nun liegt die Leerstandsquote jedoch niedriger als je zuvor. Auf dem Leipziger Gesamtmarkt hat sie sich zwischen 2014 und 2019 von 9,6% auf 4,9% aller Immobilien fast halbiert. Das bedeutet, dass nur etwa jede 20. Immobilie in Leipzig momentan leer steht. Viele dieser Wohnungen und Häuser sind jedoch in Sanierung oder Umbau, weshalb es nicht möglich ist, sofort in diese einzuziehen. Für marktaktive Immobilien, die unmittelbar vermietet werden können, ist die Leerstandsquote im selben Zeitraum von 6,7% auf nur 2,2% gefallen. 

Ungenügender Neubau

2022 wurden in Leipzig 2.659 neue Wohnungen gebaut. Das sind zwar 45% mehr als im Vorjahr. Allerdings sind das noch lange nicht genug Wohnungen, um diesen großen Bevölkerungszuwachs auszugleichen.

Baukosten stark gestiegen

Grund dafür sind insbesondere die gestiegenen Baukosten und Darlehenszinsen im Zuge des Ukrainekonflikts. Höhere Energiepreise und Materialien machen es für Bauunternehmen unrentabler, neuen Wohnraum zu schaffen. Momentan wird daher viel mehr auf Sanierungen gesetzt.

Wozu führt der Wohnraummangel?

Von den Folgen sind wir alle betroffen. Doch was genau können wir erwarten?

Steigende Mieten

Die Kombination aus steigender Nachfrage und einem nicht ausreichenden Neubau führt zu steigenden Mieten und Knappheitspreisen. Das könnte vor allem für Mieter schwierig werden. Familien, die in Eigentumshäusern wohnen, sind abgesichert. Anleger sowie Verkäufer können sich langfristig freuen.

Entwicklung von Bestands- und Angebotsmieten

Während von 2014 bis 2019 die Bestandsmieten um durchschnittlich 2,4% pro Jahr gestiegen sind, waren es bei den Angebotsmieten für Wohnungsinserate stolze 6%. Besonders Haushalte, die neu nach Leipzig hinzuziehen oder umziehen, zahlen also mehr. Auf lange Sicht kann das auch zu einer Anpassung der Bestandsmieten führen.

Was ist der Unterschied zwischen Bestandsmieten und Angebotsmieten?

Bestandsmieten beziehen sich auf bereits vorhandene Mietverhältnisse, die zum Teil bereits mehrere Jahre existieren. Bei Angebotsmieten geht es um Mieten, die in Wohnungsinseraten angegeben werden.

Leipzig ist weiterhin günstig

Berücksichtigt werden muss außerdem, dass die Löhne in Leipzig im betrachteten Zeitraum ebenfalls gestiegen sind. Im städtischen Vergleich liegt Leipzig mit einer durchschnittlichen Angebotsmiete von 10,72€ pro m² weiterhin deutlich hinter München mit 21,81€, Berlin mit 18,69€ und Frankfurt am Main mit 18,31€.

Unzureichender Leerstand verschärft die Lage

Mindestens 2% Leerstand sind notwendig auf einem gesunden Wohnungsmarkt, um Umzüge und Modernisierungen zu ermöglichen. Wenn die Leerstandsquote weiter fällt, kann das die Knappheit verschärfen.

Anreiz für Neubau

Wenn die Nachfrage steigt, so muss sich das Angebot ebenfalls anpassen. Steigende Preise machen es für Bauunternehmen rentabler, wieder neue Projekte anzugehen. Es ist ebenfalls wichtig, dass sowohl die Stadt Leipzig als auch die sächsische Landesregierung durch günstige Kredite und Zuschüsse den Neubau fördern.

Fazit

Leipzig wächst schnell und dieser Trend wird sich langfristig fortführen. Das führt zu steigenden Mieten. Um dem entgegenzuwirken, ist nun Neubau das Gebot der Stunde. Sie möchten wissen, welche Auswirkungen diese neue Marktlage für Sie persönlich bedeutet? Dann schauen Sie doch gerne auch in unsere nächsten Artikel. In diesen erläutern wir, wie Sie sich als Käufer oder Verkäufer optimal darauf vorbereiten können.

Wir sind im Handelsblatt

Stressfrei und erfolgreich: Wie Rosenberg Immobilien Verkäufer in Leipzig begleitet. Unter diesem Titel präsentieren wir Ihnen unseren Online-Artikel im Handelsblatt.

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